Donnerstag, 25. Oktober 2012

Märchen, die man nie vergisst

An die Frühnachrichten kann man sich abends kaum erinnern, die Zeitung von gestern sind nichts mehr wert, ein Film den man vor Wochen gesehen, ein Buch das man vor Jahren gelesen hat, sind in der Erinnerung verblasst oder ganz aus unserem Gedächtnis gestrichen.


Märchen, wunderbare Sagen, mythische Geschichten, die wir in Kindertagen gehört haben, bleiben aber bei uns, begleiten den Menschen bis in seine letzten Tage. Selbst schwer Demenzkranke erinnern sich noch an Märchenfiguren und ihre Geschichten, ebenso wie an Kinderreime und -lieder..
Warum prägen wir uns das Wumderbare, das Märchenhafte besser ein als die meisten der zahllosen Informationen, die uns alltäglich überfluten?

Die Antwort glauben Wissenschaftler gefunden zu haben.

Sie heißt MCI = Minimal Kontraintuitives Konzept.

Geschichten, in denen die normalen Regeln des Lebens durchbrochen werden, in denen das unmöglich Erscheinende als real dargestellt wird, faszinieren uns und gehen uns nicht mehr aus dem Kopf. Bestimmte Mythen und Muster sind so attraktiv, dass sie seit Jahrhunderten immer weiter gegeben werden und auch heute noch die Fantasie fesseln.

Mehr dazu bei : DRadio Wissen

Samstag, 13. Oktober 2012

Mailand und Wikipedia

Vittorio des Siccas Film "Das Wunder von Mailand" gehört zu den klassischen Meisterwerken der Filmkunst.
Im entsprechenden Artikel bei Wikipedia stand, dass es sich dabei um einen Fanatasyfilm handele. Abgesehen davon, dass in den 50er Jahren keine Filmschaffender den Begriff "Fantasy" gekannt hätte, ist dies eine Beschreibung die dem sozialkritischen Anspruch von de Siccas Werk nicht gerecht wird.

Daraufhin habe ich den Artikel bei Wikipedia korrigiert und an einigen Stellen ergänzt bzw. sprachlich verbessert.

Viele Menschen verwechseln Wikipedia mit einer Bibel des Internets, in der sie die letzten Wahrheiten finden. Dabei übersehen sie, dass die Artikel bei diesem Portal - genauso wie jeder Lexikonartikel im Brockhaus, dem Duden oder der Enzyklopädia Britannica - von Menschen geschrieben werden und nicht von irgendwelchen allwissenden Halbgöttern. Diese Menschen machen Fehler, sind manchmal falsch oder nicht zutreffend informiert. 

Darüber hinaus haben sie Interessen, Neigungen, Wertvorstellungen, die sie natürlich in die Artikel bewusst oder unbewusst einfließen lassen.

Die Idee von Wikipedia, dass durch die "Schwarmintelligenz" vieler Nutzer und Mitarbeiter solche Fehler und individuellen Schwächen gegen Null gehen, funktioniert aber nur, wenn auch ein Schwarm vorhanden ist, wenn also viele mitarbeiten.



Dies ist aber leider nicht der Fall:
Die Zahl der aktiven Wikipediateilnehmer sinkt erschreckend. Die Atersstruktur ist darüber hinaus ebenso ungünstig (zu wenig ältere Mitarbeiter mit deren Erfahrung und Wissen) sowie das Verhältnis der Geschlechter ( zu wenig Frauen, die sich mit ihrer Weltsicht einbringen). Alte Artikel werden zu selten überprüft. Der Artikel über den Film "Wunder von Mailand" war seit über 4 Jahren unverändert.

Was ist zu tun?

1. Wikipedia-Artikel kritisch lesen! Nur weil es da steht, muss es nicht stimmen.

2. Wikipedia-Artikel hinterfragen! Werturteile, Einschätzungen, die man dort oft liest sind das Ergebnis einer Diskussion an der sich oft nur ein paar Leute beteiligt haben. Schwarmintelligenz ist das nicht.

3. Kritik deutlich machen. Auf Fehler hinweisen. Informationen hinzufügen. Eigene Meinung einbringen.
   Kurzum: Mitmachen! Mitmachen! Mitmachen! Mitmachen! Mitmachen!

Mit ein paar Klicks ist man angemeldet und kann sich beteiligen.

Ich möchte auf Wikipedia nicht verzichten! Seine Qualität hängt aber davon ab, dass es nicht nur Konsumenten sondern auch kritische, aktive Leser gibt.

Mitmachen!