Samstag, 26. Januar 2013

Brüderle und das Dschungelcamp

Gesendet zur Primetime, mit bester Quote, beim meistgesehenen Fernsehsender Deutschlands (RTL):
Zwei junge Frauen lästern im Dschungelcamp in der Gegenwart eine Mitbewohners über dessen vermeintliche Penislänge, diskutieren kichernd die Vorzüge von verschiedenartig geformten Hodensäcken. Die eine liebt "Sportsäcke" (klein und fest) und sagt freundlich lächelnd in die Kamera, dass sie sich freut, zu Hause bald wieder das "Bückstück" spielen zu können, während Berufstranse Olivia verkündet, dass sie "dicke Klöten" nicht mag, die bis zu den Knien runterhängen. Die dabei sitzenden zwei jungen Männer finden das ganze Thema nur peinlich und winden sich vor Scham! Kichernd wird darüber hinweggegangen und das versaute Gerede wird lächelnd zum selbstverständlichen "Mädchengespräch" erklärt. "Ich rede halt gerne über Sex" sagt die eine Schauspielerin freundlich lächelnd in die Kamera, während sie sich an ihr Kissen schmiegt auf dem handschriftlich das Wort "Fickschlitten" vermerkt ist.



Ein älterer Herr genehmigt sich am Feierabend ein paar Glas Wein. Eine nicht zufällig anwesende Journalistin, deren erklärtes Ziel es war, den älteren Herren langzeitig zu beobachten, erntet ein paar dümmliche Bemerkungen über ihre Oberweite und eine Einladung zur "Tanzkarte". Die weibliche Begleitung/Beschützerin des älteren Herren geht dazwischen und schickt ihn zu Bett. Er trollt sich. Nachdem die Journalistin ihren Schock ein Jahr lang verarbeitet hat, überredet der männliche Chefredakteur sie dazu, einen Artikel über den "Vorfall" in der Nachtbar zu verfassen. Merkwürdigerweise drei Tage nachdem der ältere Herr, Rainer Brüderle; zum Spitzenkandidaten der FDP ernannt wurde.

Soweit, so billig und durchschaubar. Dass der STERN gegen alle guten Regln des fairen Journalismus verstösst, um auf scheinheiligste Weise und niedrigstem Niveau Wahlkampf zu betreiben, müssen die gutbezahlten Herren der Chefetage, die sich ja auch so gerne über Steinbrücks Einnahmen erregen, mit den Resten ihres journalistischen Gewissens ausmachen. Dass bei RTL, Sonja Zietlow und den Dschungelkamp-aktricen die Schamgrenze in Kniehöhe liegt, überrascht auch nicht weiter.

Es ist aber ein Wunder, dass sich führende Journalistinnen von Spiegel-online, Taz und anderen Medien finden, die auf den vom STERN in Fahrt gebrachten Zug aufspringen und eine Sexismus-Debatte erzeugen wollen. Das Verhalten des älteren Herren wird als abstoßend verurteilt und gilt als angeblich symptomatisch für die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Lande.
Das öffentlich zur Schau getragene sexistische Gerede der Geschlechtgenossinnen wird locker ignoriert. Unterschichtenfernsehen? Bei der Quote? Dabei berichten spiegel-online und STERN täglich und ausführlich über das Dschungelcamp? Ohne böse Kommentare über irgendwelche sexistischen Vorfälle! Wie verlogen ist das denn?

In jeder Talkshow gilt es als schick und lustig, sich über die angebliche Tumpheit von Männern lustig zu machen. Auf jedem Kanal wird die Multitasking-Fähigkeit von Frauen beschworen und über die ach so dummen, einspurigen Männer gelästert. Keine Diskussionsrunde ohne Quotenfrau. Sendungen von Frauen, nur für Frauen, ganz ohne Männer, sind selbstverständlich. Ein Programm, eine Sendung, eine Diskussionsrunde ohne Frau? Undenkbar! Man kann stundenlang fernsehen ohne auch nur einen Mann vor die Kamera zu bekommen. Von Moderation, über Wetter bis zum Kommentar aus Timbuktu. Hat jemand damit ein Problem? Wenn ja, er dürfte es nicht sagen. 60 % eines Abiturjahrganges sind weiblich. 75% der verhaltensauffälligen Schüler sind Jungen! Schulabbrecher sind in der großen Mehrzahl männlich. In den meisten Studienfächern mit Numerus-Klausus liegt der Anteil der Studentinnen bei über 60%. Kampftrinkende Frauengruppen, die an den Wochenenden obzön bis zotig durch die Altstadt ziehen, kennt man aus jeder deutschen Großstadt.

An die Frauen vom schreibenden Gewerbe, die Berufsfrauenrechtlerinnen, an Frau Roth und Frau Künast: Zurückschalten!!! Niedriger hängen! Die Prüderiedebatte, die aus wahltaktischen und Karrieregründen angezettelt wurde und die ihr jetzt eifrigst bedient, entspricht nicht ganz der gesellschaftlichen Realität. Die Wirklichkeit hat euch offensichtlich längst überholt. RTL sei Dank! Zumindest diesemal.


(PS: Leider gibt es immer noch viel zu viele sexistische Übergriffe von Männern, Chauvi-Verhalten und kränkendes Machogehabe. Das ist natürlich zu verurteilen. Den Anstiftern der Brüderle-Debatte geht es aber nicht darum ...)
 .






Freitag, 18. Januar 2013

weißer Neger - schwarzer Neger





Pipi Langstrumpf und "Die kleine Hexe" werden jetzt in  "politisch korrekt" überarbeiteten Fassungen herausgebracht in denen das böse Wort Neger ersetzt wird. Im amerikansichen darf der Weihnachtsmann nach getaner Arbeit am Nordpol kein Pfeifchen mehr rauchen, weil das ein schlechtes Vorbild ist.

Jim Knopf (ein Negerjunge!!!!) und Lukas, der Lokomotivführer (mit Pfeife!!!) ist der Gipfel der Kindsgefährdung, weil sich in diesem Buch das Unwort mit der schlechten Angewohnheit paart und auch noch über Asiaten und Menschen mit Behinderungen (der Scheinriese) in unangemessenere Weise, nämlich humorvoll, geschrieben wird.



Alte Kannibalenwitze sind schlimmer noch als die wirklich furchtbaren Judenwitze. Das Wort Nigger dürfen nur Menschen mit dunkler Hautfarbe benutzen oder Mark Twain und Harriet Beecher Stowe. Auch "Russe" oder Pole darf nur der sagen, der auch aus den Gebieten östlich der Elbe stammt.

Der weiße Neger Wumbaba, das herrlich unterhaltsame Buch vom Verhören, liegt in jeder Buchhandlung auf dem Tisch und ist ein Bestseller. Auf dem Cover ein weißer Neger mit Knochen im Haar und mit albernen Wulstlippen und Fettsteiß unterm Palmenröckchen. Das ist völlig okay!

Verrückte Welt der Scheinheiligkeit und Wichtigtuerei.

Kleine historische Anmerkung: 
Mickey-Maus-Hefte, Jerry-Cotton-Romane und Westernhefte galten mal als Schundliteratur. Rockmusik und Beat erschienen als jugendgefährdend und sittlich zersetzend. Die kurz aufblitzende nackte Brust der Hildegard Knef versetzte tugendhaft gesinnte, sittlich gefestigte, moralische Autoritäten der vergangenen Zeit in helle Aufruhr. Miniröcke - skandlös. Lange Haare - staatszersetzend.
Und weil das so war, weil die selbsternannten Hüter von Sitte und Anstand das so sahen, fand die Jugend es spannend und interessant.
Kann man aus Geschichte lernen? Man kann, wenn die moralinsauere Göttin des Zeitgeistes einen nicht blendet.. .



Keine Missverständnisse!

Der Gebrauch des Wortes "Neger" ist out!
Er ist mitterweile eindeutig negativ konnotiert, gilt heutzutage als beleidigend und verbietet sich von daher selbstverständlich!

Wer aber Schriften aus anderen Zeiten, Begriffe, die älter sind als unser aktueller Zeitgeist und nie negativ oder beleidigend gemeint waren, seiner heutigen Bewertung unterwirft, sollte sich nicht überheben über die, die vor ihm glebt haben.
Es werden Generationen nach uns kommen, die ihr Urteil über uns abgeben werden.
Die Eiferer und Rechthaber, die heutigen Welterklärer und Immerrechthaber können in wenigen Jahren schon ziemlich dumm dastehen.

Wer heute auf einem Kirchentag jetzt mit erhobenenen Haupt und ausgestrecktem Finger auf andere zeigt, darf sich nicht wundern, wenn des Zeitgeist Fingers auf einmal mahnend auf ihn/sie weist....

Donnerstag, 17. Januar 2013

der heiligen Vorhaut - Sanctum Praeputium

Jesus war Jude. Manche Christen und Juden möchten das heute gerne vergessen.

Als Sohn guter jüdischer Bürger wurde er natürlich beschnitten. Der Hautring, der dabei entfernt wurde, soll sich wunderbarerweise erhalten haben und wird seit Jahrhunderten in dem italienischen Städtchen Calcata als Reliquie verehrt.
Der 1. Januar ist im katholischen Kirchenkalender dem sanctum praeputium geweiht. 

Vor dreißig Jahren ist dieses kuriose Heiligtum allerdings auf mysteriöse Art verschwunden. Was steckt dahinter? Wer hatte ein Interesse daran?

Mehr dazu bei : Geheimnis der verschwundenen Vorhaut Jesu