Dienstag, 26. Februar 2013

Gebetsmühle Euro

Gebetsmüihlenartig wird der deutschen Öffentlichkeit gepredigt, dass das Wohl des Vaterlandes am Euro hängt. Wer dem widerspricht, wird schnell als Europafeind diffamiert.
"Scheitert der Euro, dann scheitert Europa." Dieser Satz der Kanzlerin hängt apodiktisch über jeder Eurodiskussion in diesem Land und versucht kritische Meinungen schnell ins Abseits zu drängen.

Der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, eines der erfolgreichsten DAX-Unternehmen der letzten Zeit, hat in einem Interview bei Phoenix der Kanzlerin und der offiziellen deutschen Politik widersprochen. Nach seiner Meinung ist der Euro eine Fehlkonstruktion. Zu unterschiedliche Volkswirtschaften seien unter eine Währung gepresst worden. Der Versuch ihn um jeden Preis zu retten, könnte die Deutschen ihr Volksvermögen kosten. (mehr dazu hier!)

Über zwei Dinge kann man sich hierbei wundern:

1. Über dieses Interview ist in der veröffentlichten Meinung kaum berichtet worden.
2. Der Vorstandsvorsitzende Reitzle wagt sich erst jetzt aus der Deckung, weil er demnächst in Pension geht. Obwohl viele seiner Vorstandskollegen von anderen DAX-Unternehmen unter vier Augen ähnlich denken.

Fazit: Die politische Kaste (Journalismus, Wirtschaft, etablierte Parteien) will keine Eurodiskussion!


Fazit 2: Wenn die Bevölkerung merkt, dass die politische "Elite" an ihr vorbei regiert, gibt es Wahlergebnisse wie in Italien. Ein Komiker gewinnt 25% aller Stimmen. Wenn das keine Botschaft ist!!!!



.


Freitag, 15. Februar 2013

Doppelmoral

Vorausscheidung für den Eurovision Contest 2013 aus Hannover. Öffentlich-rechtliches Fernsehen. Millionen vor den Fernsehern, Tausende in der Halle...

Anke Engelke moderiert auf wunderbare Weise in einem Kleid, das man ihr auf den Körper gemalt zu haben scheint. Die Gewinnerin des Tages singt in einem Rock, der so kurz ist, dass der Phantasie nichts mehr zu tun übrig bleibt und Lena wackelt kess mit ihrem Hinterteil.

Die beteiligten Radiosender geben ihr Votum ab. Die Sprecherin eines Senders begrüßt das Publikum im Saal und Millionen vor den Fernsehern. Bevor sie die Punkteverteilung bekannt gib, schält sie sich aus ihrer Jacke. Darunter ein schwarzes Spitzenkleid mit großzügigem Dekollete. Ein rundum erfreulicher Anblick.

Ihr Kommentar dazu: "Ich wollte doch mal zeigen, dass auch Moderatorinnen im Radio ein Kleid ausfüllen können."
So weit so nett und witzig gedacht und charmant gemacht.

Nachfrage: Darf ein Mann so etwas? 

Gedankenspiel:
Die Kamera schwenkt südlich der Gürtellinie, er greift sich beherzt ins Gemächt, das in einer hellbeigen Leinenhose gut zu erahnen ist, um es scheinbar zurecht zu rücken. Sein Kommentar: "Ich wollte nur mal zeigen, wie gut ich eine Hose ausfüllen kann"

Wie lange wäre der Mann wohl noch bei seinem Sender beschäftigt? Welcher Sturm der Entrüstung würde losbrechen? Wie viel Twitter Beiträge gäbe es von Frauen, die entsetzt berichten würden, dass sie auch schon einmal Zeugin wurden, wie ein Mann sich das bedecktes Genital zurecht rückte? Wie viel Stunden langer Debatten bei AnneWill, Illner, stern-tv, Lanz und Co wären die Folge? Wie viel Expertinnen und Betroffenheitsheuchler kämen endlich mal wieder zu Wort?

Gleichberechtigung? Für wen?

Frauen dürfen mit ihren Reizen herumwedeln, wie es ihnen gefällt. Ein flotter Spruch aus zartem Mund, gilt als sexy, kess und emanzipiert.
Der Mann aber hat sich stets und ständig politisch korrekt zu äußern und die Hände keusch an der Hosennaht oder oberhalb der Gürtellinie zu halten.

Frau Schwarzer! Frau Roth! Frau Künast! Gleichstellungsbeauftragte des Landes!
Bitte melden!!!!

Donnerstag, 7. Februar 2013

like-it und Volksweisheit

Wunderbarer Spruch:

Allen gefallen - wollen nur Knechte; 
keinem gefallen - werden nur Schlechte,   
den Besten gefallen - das ist das Rechte!
 (niederdeutsches Sprichwort)

******************************************************************************************

In Zeiten, 
  • in denen es nur wichtig ist wie viel like-it-Daumen man bei Facebook erhält, 
  • in denen die Zahl der Follower bedeutender als die Anzahl der wahren Freunde ist,  
  • in denen ein Shitstorm von ein paar tausend anonymen Internetjunkies mehr zählt als einige kluge Kommentare oder ein paar gute Ratschläge
  • in denen man die Anzahl von Twitterbeiträgen zu irgendeinem Hashtag# für die öffentliche Meinung hält, anstatt sich mit normalen Menschen auf der Straße,  im Bekannten- oder Freundeskreis zu unterhalten,  
täte es so manchem gut, sich an diese alte Volksweisheit zu erinnern.



Hinweis: Da man neuerdings die Füllung eines Dirndlausschnitts für sexistisch hält und manche das Wort Mohrrübe als rassistisch empfinden, möchte ich erläuternd hinzufügen, dass mit dem Begriff "das Rechte" nicht irgendwelche Neonazis, die NPD, DVU oder ähnliche gemeint sind, sondern aufrechte, gerecht und richtig denkende Menschen...)

 

Samstag, 26. Januar 2013

Brüderle und das Dschungelcamp

Gesendet zur Primetime, mit bester Quote, beim meistgesehenen Fernsehsender Deutschlands (RTL):
Zwei junge Frauen lästern im Dschungelcamp in der Gegenwart eine Mitbewohners über dessen vermeintliche Penislänge, diskutieren kichernd die Vorzüge von verschiedenartig geformten Hodensäcken. Die eine liebt "Sportsäcke" (klein und fest) und sagt freundlich lächelnd in die Kamera, dass sie sich freut, zu Hause bald wieder das "Bückstück" spielen zu können, während Berufstranse Olivia verkündet, dass sie "dicke Klöten" nicht mag, die bis zu den Knien runterhängen. Die dabei sitzenden zwei jungen Männer finden das ganze Thema nur peinlich und winden sich vor Scham! Kichernd wird darüber hinweggegangen und das versaute Gerede wird lächelnd zum selbstverständlichen "Mädchengespräch" erklärt. "Ich rede halt gerne über Sex" sagt die eine Schauspielerin freundlich lächelnd in die Kamera, während sie sich an ihr Kissen schmiegt auf dem handschriftlich das Wort "Fickschlitten" vermerkt ist.



Ein älterer Herr genehmigt sich am Feierabend ein paar Glas Wein. Eine nicht zufällig anwesende Journalistin, deren erklärtes Ziel es war, den älteren Herren langzeitig zu beobachten, erntet ein paar dümmliche Bemerkungen über ihre Oberweite und eine Einladung zur "Tanzkarte". Die weibliche Begleitung/Beschützerin des älteren Herren geht dazwischen und schickt ihn zu Bett. Er trollt sich. Nachdem die Journalistin ihren Schock ein Jahr lang verarbeitet hat, überredet der männliche Chefredakteur sie dazu, einen Artikel über den "Vorfall" in der Nachtbar zu verfassen. Merkwürdigerweise drei Tage nachdem der ältere Herr, Rainer Brüderle; zum Spitzenkandidaten der FDP ernannt wurde.

Soweit, so billig und durchschaubar. Dass der STERN gegen alle guten Regln des fairen Journalismus verstösst, um auf scheinheiligste Weise und niedrigstem Niveau Wahlkampf zu betreiben, müssen die gutbezahlten Herren der Chefetage, die sich ja auch so gerne über Steinbrücks Einnahmen erregen, mit den Resten ihres journalistischen Gewissens ausmachen. Dass bei RTL, Sonja Zietlow und den Dschungelkamp-aktricen die Schamgrenze in Kniehöhe liegt, überrascht auch nicht weiter.

Es ist aber ein Wunder, dass sich führende Journalistinnen von Spiegel-online, Taz und anderen Medien finden, die auf den vom STERN in Fahrt gebrachten Zug aufspringen und eine Sexismus-Debatte erzeugen wollen. Das Verhalten des älteren Herren wird als abstoßend verurteilt und gilt als angeblich symptomatisch für die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Lande.
Das öffentlich zur Schau getragene sexistische Gerede der Geschlechtgenossinnen wird locker ignoriert. Unterschichtenfernsehen? Bei der Quote? Dabei berichten spiegel-online und STERN täglich und ausführlich über das Dschungelcamp? Ohne böse Kommentare über irgendwelche sexistischen Vorfälle! Wie verlogen ist das denn?

In jeder Talkshow gilt es als schick und lustig, sich über die angebliche Tumpheit von Männern lustig zu machen. Auf jedem Kanal wird die Multitasking-Fähigkeit von Frauen beschworen und über die ach so dummen, einspurigen Männer gelästert. Keine Diskussionsrunde ohne Quotenfrau. Sendungen von Frauen, nur für Frauen, ganz ohne Männer, sind selbstverständlich. Ein Programm, eine Sendung, eine Diskussionsrunde ohne Frau? Undenkbar! Man kann stundenlang fernsehen ohne auch nur einen Mann vor die Kamera zu bekommen. Von Moderation, über Wetter bis zum Kommentar aus Timbuktu. Hat jemand damit ein Problem? Wenn ja, er dürfte es nicht sagen. 60 % eines Abiturjahrganges sind weiblich. 75% der verhaltensauffälligen Schüler sind Jungen! Schulabbrecher sind in der großen Mehrzahl männlich. In den meisten Studienfächern mit Numerus-Klausus liegt der Anteil der Studentinnen bei über 60%. Kampftrinkende Frauengruppen, die an den Wochenenden obzön bis zotig durch die Altstadt ziehen, kennt man aus jeder deutschen Großstadt.

An die Frauen vom schreibenden Gewerbe, die Berufsfrauenrechtlerinnen, an Frau Roth und Frau Künast: Zurückschalten!!! Niedriger hängen! Die Prüderiedebatte, die aus wahltaktischen und Karrieregründen angezettelt wurde und die ihr jetzt eifrigst bedient, entspricht nicht ganz der gesellschaftlichen Realität. Die Wirklichkeit hat euch offensichtlich längst überholt. RTL sei Dank! Zumindest diesemal.


(PS: Leider gibt es immer noch viel zu viele sexistische Übergriffe von Männern, Chauvi-Verhalten und kränkendes Machogehabe. Das ist natürlich zu verurteilen. Den Anstiftern der Brüderle-Debatte geht es aber nicht darum ...)
 .






Freitag, 18. Januar 2013

weißer Neger - schwarzer Neger





Pipi Langstrumpf und "Die kleine Hexe" werden jetzt in  "politisch korrekt" überarbeiteten Fassungen herausgebracht in denen das böse Wort Neger ersetzt wird. Im amerikansichen darf der Weihnachtsmann nach getaner Arbeit am Nordpol kein Pfeifchen mehr rauchen, weil das ein schlechtes Vorbild ist.

Jim Knopf (ein Negerjunge!!!!) und Lukas, der Lokomotivführer (mit Pfeife!!!) ist der Gipfel der Kindsgefährdung, weil sich in diesem Buch das Unwort mit der schlechten Angewohnheit paart und auch noch über Asiaten und Menschen mit Behinderungen (der Scheinriese) in unangemessenere Weise, nämlich humorvoll, geschrieben wird.



Alte Kannibalenwitze sind schlimmer noch als die wirklich furchtbaren Judenwitze. Das Wort Nigger dürfen nur Menschen mit dunkler Hautfarbe benutzen oder Mark Twain und Harriet Beecher Stowe. Auch "Russe" oder Pole darf nur der sagen, der auch aus den Gebieten östlich der Elbe stammt.

Der weiße Neger Wumbaba, das herrlich unterhaltsame Buch vom Verhören, liegt in jeder Buchhandlung auf dem Tisch und ist ein Bestseller. Auf dem Cover ein weißer Neger mit Knochen im Haar und mit albernen Wulstlippen und Fettsteiß unterm Palmenröckchen. Das ist völlig okay!

Verrückte Welt der Scheinheiligkeit und Wichtigtuerei.

Kleine historische Anmerkung: 
Mickey-Maus-Hefte, Jerry-Cotton-Romane und Westernhefte galten mal als Schundliteratur. Rockmusik und Beat erschienen als jugendgefährdend und sittlich zersetzend. Die kurz aufblitzende nackte Brust der Hildegard Knef versetzte tugendhaft gesinnte, sittlich gefestigte, moralische Autoritäten der vergangenen Zeit in helle Aufruhr. Miniröcke - skandlös. Lange Haare - staatszersetzend.
Und weil das so war, weil die selbsternannten Hüter von Sitte und Anstand das so sahen, fand die Jugend es spannend und interessant.
Kann man aus Geschichte lernen? Man kann, wenn die moralinsauere Göttin des Zeitgeistes einen nicht blendet.. .



Keine Missverständnisse!

Der Gebrauch des Wortes "Neger" ist out!
Er ist mitterweile eindeutig negativ konnotiert, gilt heutzutage als beleidigend und verbietet sich von daher selbstverständlich!

Wer aber Schriften aus anderen Zeiten, Begriffe, die älter sind als unser aktueller Zeitgeist und nie negativ oder beleidigend gemeint waren, seiner heutigen Bewertung unterwirft, sollte sich nicht überheben über die, die vor ihm glebt haben.
Es werden Generationen nach uns kommen, die ihr Urteil über uns abgeben werden.
Die Eiferer und Rechthaber, die heutigen Welterklärer und Immerrechthaber können in wenigen Jahren schon ziemlich dumm dastehen.

Wer heute auf einem Kirchentag jetzt mit erhobenenen Haupt und ausgestrecktem Finger auf andere zeigt, darf sich nicht wundern, wenn des Zeitgeist Fingers auf einmal mahnend auf ihn/sie weist....