Fairness? Ein Fremdwort!
Es kandidieren über 40 Parteien zu den Wahlen des Bundestages. Prinzipiell gilt für alle das gleiche Wahlrecht. Aber in Wirklichkeit sind die Unterschiede imens!
Dass kleinste Parteigruppierungen im Wahlgetümmel etwas hinten anstehen, mag man ja aus ökonomischen Gründen noch hinnehmen.
Dass aber Parteien, die im Bundestag oder in vielen Landtagen vertreten sind, die also bewiesen haben, dass viele Wahlbürger sich durch sie vertreten fühlen, so unterschiedlich behandelt werden, ist durch nichts zu begründen.
In den letzten Wochen gab es 4mal die Sendung Wahlarena. Zweimal für die SPD mit Herrn Schulz, zweimal für Frau Merkel für die CDU/CSU.
Wahlarena für andere? Keine! Das heißt, dass zwei Parteien, die 60% der derzeitigen Abgeordneten stellen, 100% der Sendezeit bekamen! Eine fünfte Wahlrena für die Vertreter der anderen Parteien? Fehlanzeige!
Ein gehyptes Megaduell zwischen CDU und SPD von 90 Minuten Länge auf 4 Main-Sendern mutierte zur Schaftablette. Die anderen relevanten Parteien wurden in einer merkwürdigen Sendung abghakt, in der sich eine Moderatorin (WDR) wichtiger nahm als die Aussagen der gewähten Volksvertreter, nach Lust und Laune streng korrigierte oder durchgehen ließ und wie eine Domina durch die spärlichen Minuten führte, während sie in den Wahlarenen mit den zwei vermeintlichen Big-Shots versuchte sanft aufzutreten.
Die SPD dümpelt bei 20 -22%
Grüne und Linke, AfD und CSU, FDP und sonstwer bringen jeweils zusammen genauso viel Potential auf.
Woher kommt die Bevorzugung der Ex-Volkspartei SPD?
Unabhängigkeit der Medien? Verliebte Tradition (das war immer schon so)? Hoffnung-Holzhammer (irgendwie werden die Leute es doch merken..)?
Die Kanzlerin mit ca 37% in den Vorhersagen selber weicht königlich jeder Diskussion möglichst aus. Eine Diskussion mit dem SPD-Vertreter erträgt sie gnädig und tapfer. Mehr aber bitte nicht! Diskussionen mit Özdemir, Lindner, Kipping oder Weidel geht sie ungescholten aus dem Weg.
Statt dessen bietet ihr das ÖR-Fernsehen Foren in Solo-Auftritten bei Anne Will oder dem Sommerinterview. Kritische Fragen sind da nicht zu erwarten.
Kanzlerinnen-Huldigungen verbrämt als Interview!
Und auch die Damen der Fernseh-Journalistik müssen sich doch mal fragen lassen, ob sie eigentich ihrem Beruf gerecht werden? (Öffentlich gesendete männliche Moderatoren gibt es ja kaum noch...) Jeder Moderatorin sei ihre Meinung gestattet, aber wenn man sie diese immer so deutlich raushängen lässt (authentisch erscheinen..), muss man doch an der Professionalität zweifeln.
In der letzten Sendung vor der Wahl unter Leitung der Haupstadtbürochefinnen Hassel und Schausten von ARD und ZDF am 20.9.2017 wurde dies wieder einmal deutlich. Die Damen reden selber gerne, hören schlecht zu, unterbrechen den einen mehr, die andere weniger, fragen ohne die Antwort kommentarlos zu ertragen. Dabei sollten sie eigentlich nur eine Diskussion leiteten. Man sieht: Frau sein allein ist eben kein hinreichendes Quaifikationsmerkmal.
Das gilt auch für Bundeskanzler(in)...!
Im übrigen diskutierten sechs Frauen und drei Männer. Den vielversprochenen Qualitätsunterschied (wenn mehr Frauen Politik machen, wird alles anders und besser) konnte ich leider nicht erkennen...