Und dabei hatte Mutti alles so schön arrangiert...
Anfang der Woche Kaffe und Kuchen bei der Vorstellung von Edmund Stoibers Biographie. Dann die Ehrung des greisenhaften Altkanzlers Kohl mit großem Festessen und zu guter Letzt ein lustiger Abend anlässlich Wolfgang Schäubles 70. Geburtstag. Hauptakteurin bei allem Angela Merkel in der Rolle der ältesten Schwiegertochter, die die Familie mit milder und bestimmter Hand durch die ganzen Feierlichkeiten lenkt. Und jedem sollte so klar werden, wer hier die eigentliche Chefin ist, wer am Ende die Strippen zieht.
Wenn da nicht die alte Tante SPD wäre, die seit Jahren, nur wenig beachtet, am unteren Ende des Familientisches hockt. Ungeliebt, etwas altmodisch und angestaubt, auf Grund ihres hohen Alters zwar geduldet, aber wenig geachtet.
Ausgerechnet in diesen Mutti-Festagen hat die alte Tante sich noch einmal aufgerafft, frische Farbe aufgelegt, sich zurecht gemacht und zeigt keck und unverfroren, dass sie mit Charme, Ideen und Intelligenz durchaus mit Mutti Merkel konkurrieren kann.
Peer Steinbrück kündigt den Banken den Kampf an. Der ehrenwerte, aber doch etwas allzu biedere Kurt Beck räumt den Stuhl und mit Malu Dreyer wird zum erstenmal eine (gelegentliche) Rollstuhlfahrerin Regierungschefin in einem deutschen Land. Helmut Schmidt erhält den Freidenspreis und plaudert sich altersweise und garnicht greisenhaft durch die Lande.Und schließlich wird zum Wochenende die dumme K-Frage endlich, rechtzeitig gelöst. Der freche Peer wird gegen Mutti antreten!
Ihre biedermeierliche Festtagswoche ist empfindlich gestört. Der Familienfrieden der Alternativlosen ist dahin. Ein Wind will aufkommen. Die alte Tante rafft ihre Röcke. Das könnte einen Tanz geben, den Angela nicht mag. Die SPD lebt! Ein Wunder!!!
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