Je näher die Bundestagswahl rückt desto gespanter wartet die Öffentlichkeit auf die neusten Ergebnisse der Umfrageinstitute zur Sonntagsfrage: "Wen würden sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?"
Die Qualtät der Umfrageergebnisse war in der letzten Zeit nicht gerade überragend, wenn man an die Wahlen in Niedersachsen oder NRW denkt. Um über die schlechten Vorhersagen hinwegzutäuschen wurde schnell die Theorie von den "Leihstimmen" publik gemacht. Wobei der Begriff an sich schon idiotisch ist, denn eine Wahlstimme kann man nicht verleihen und erhält sie dann irgendwann zurück. Man kann in der Wahlkabine seine Stimme nur abgeben und das war's dann.
Wenn eine Partei wie die FDP in den letzten Jahren medial niedergeknüppelt wird und öffentlich nur noch als Lachnummer in Karnevalssitzungen und Comedys präsentiert wird, dann darf man sich nicht wundern, wenn auf Befragen nur wenige zugeben, diese Partei zu wählen. Wer möchte sich schon gerne lächerlich machen?
(Randbemerkung: Ist es eigentlich ein Zufall, dass die FDP von einigen Teilen der Öffentlichkeit so nieder gemacht wird, seit sie einen homosexuellen und jetzt einen asiatisch aussehenden Vorsitzenden hatte bzw. hat. Ist das reiner Zufall oder schwingen da (unbewusst) gewisse Ressentiments mit, die natürlich nie jemand zugeben würde?)
Aus finanziellen Gründen halten die Meinungsforscher die Anzahl der Befragten klein. Meist sind es nur zwischen 500 - 1200 Menschen die befragt werden. Weitere Fehlerquellen sind die Auswahl der Befragten, die Fragestellung, die Interviewer und die Berechnungsmodelle. Im Kleingedruckten geben die Institute von vornherein eine Fehlerquote von ca. 2% zu. Bei kleinen Parteien ist das oft der Unterschied zwischen parlamentarischen Leben oder Tod.
Eine neue und zeitgemäße Alternative/Ergänzung zu diesen fehlerbehafteten Umfragen bietet das:
Wahl-o-meter von Twitter
Aufgrund von Erwähnung in Twitterbeiträgen wird hier das Wahlverhalten prognostiziert. Interessanterweise korrelieren die Ergebnisse im großen Ganzen mit den Umfrageergebnissen der Meinungsforscher. Es gibt aber auch interessante Abweichungen. Besonders gut lassen sich mit diesem Instrument Trends und Stimmungen ableiten. So zeigt das Wahlometer zum Beispiel den Aufstieg der neuen Partei "Alternative für Deutschland" wesentlich deutlicher als die klassischen Umfrage.
Wie jede Prognose wird auch der Twitter -Trend nicht die Wirklichkeit 1:1 abbilden, Er ist aber aktuell, modern und informativ.
Es gibt noch andere Ansätze mit Hilfe des Internets die Sonntagsfrage zu beantworten. Mehr dazu findet man hier (mit LINKS):
Sonntagsfrage und Internet
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen