Wenn jemand stunden-, tagelang vor dem Bildschirm sitzt und Moorhühnern den Kopf wegballert oder in spacigen Welten mit Axt und Morgenstern eklige Elfen und miese Magier bekämpft, dann kann das auf die Dauer nicht gut sein.
Wenn in der fortgeschrittenen Variante ein Mensch in hochdefinierten Videogames, täglich ruckelfrei und in Echtzeit, spielerisch täglich um sein Leben kämpfen muss und dazu zahllosen digitalen Feinden auf brutale Weise das Leben wegbummst, dann muss das doch irgendwelche Spuren in Geist und Gemüt hinterlassen.
Wer daran Zweifel hat, braucht eigentlich nur montagsmorgen in eine beliebige Schulklasse gehen und in die glasigen Augen einiger Schüler zu sehen, die das ganze Wochenende auf ihrem Kinderzimmer als digitale Dauerkiller unterwegs waren.
Bonner Forscher konnten jetzt nachweisen, dass durch sogenannten Egoshooter die Gefühlswelt der Spieler gedämpft wird. In der Zeitschrift "biological psychology" haben sie ihre Ergebnisse jetzt veröffentlicht.
Sie setzten Testpersonen 15 Stunden pro Woche vor solche Spiele. Anschließend zeigten sie den Probanden Fotos von Unfallopfern und maßen die Gerhirnaktivitäten. Dabei stellten sie fest, dass die Tetspersonen genauso emotional auf die grauenvollen Bilder reagierten wie eine Kontrollgruppe, die nicht gespielt hatte. Allerdings wurden die Reaktionen bei den Egoshooter-Spielern stärker abgebremst.
Einfach gesagt: Gewaltspiele stumpfen emotional ab.
Es ist doch beruhigend zu wissen, dass Lobbyisten und Interessenverbände die so offensichtlichen Wahrheiten zwar eine zeitlang verdrängen können. Aber auf lange Sicht setzt sich der gesunde Menschenverstand hoffentlich doch durch. Diesmal aber wissenschaftlich untermauert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen